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OMT kann mittels Herz-Gehirn-Achse Rückenschmerzen beeinflussen

Ein herzförmiges Gehirn mit einem darauf zeigenden Pfeil, das die Zweige Sportosteopathie und Osteopathie Hamburg darstellt.
OMT kann mittels Herz-Gehirn-Achse Rückenschmerzen beeinflussen

Die osteopathische Manipulationstherapie (OMT) ist vielseitig einsetzbar und eignet sich insbesondere zur Schmerzbehandlung von unteren Rückenschmerzen (LBP). Die klinische Wirksamkeit von OMT in Bezug auf Schmerzintensität, den funktionellen Einschränkungen, Lebensqualität, Erholung sowie Medikamentenverbrauch bei LBP wurde in unterschiedlichen Studien bestätigt. Diese Ergebnisse konnten in einem kürzlich erschienenen systematischen Review weiter gefestigt werden, was zu einer Aktualisierung der US-Leitlinien für die Behandlung von unteren Rückenschmerzen führte. Es scheint, dass die positiven Auswirkungen der OMT auf das Schmerzgeschehen mit peripheren parasympathischen entzündungshemmenden Effekten zusammenhängen. Jedoch bleiben die genauen Wirkmechanismen unklar. 

Stand der Forschung:

Bisher gibt es wenig Publikationen, die sich mit der exakten Wirkungsweise von OMT mittels Magnetresonanztomografie (MRT) beschäftigen. 

Letztes Jahr war eine italienische Forschergruppe in der Lage mittels einer funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) und Blood-Oxygenation-Level Dependent-Effekt (BOLD-Effekt) zu zeigen, dass eine OMT-Behandlung mit insgesamt vier Sitzungen einen spezifischen Einfluss auf Hirnareale nimmt, welche mit der Interozeption zusammenhängen. 

Ebenfalls interessant ist die wissenschaftliche Erforschung des regionalen zerebralen Blutflusses (rCBF) mittels MRT. Tamburella et al. konnten 2019 einen verändernden Effekt der OMT auf den regionalen zerebralen Blutfluss nachweisen und schlugen vor, dass dabei das autonome Nervensystem (ANS) eine zentrale Rolle spielen könnte. Dies warf die Frage auf welche Effekte die OMT sowohl auf das ANS als auch auf den rCBF nimmt. 

Dieser Frage widmeten sich Cerritelli und Kollegen in einer kürzlich erschienen randomisierten, kontrollierten Studie, indem sie gleichzeitig Messungen der regionalen Hirndurchblutung (rCBF) sowie der Herz- und Atemaktivität vornahmen. Die Hirnperfusion wurde mittels der Arterial-Spin-Labeling-Methode  (ASL) bestimmt. ASL ist eine nicht-invasive, bildgebende Magnetresonanzmethode, welche ohne Kontrastmittelgabe zu leicht reproduzierbaren Ergebnissen führt. Die Herzkreislaufaktivitäten wurden mithilfe der Herzfrequenzvariabilität (HRV) ermittelt, welche die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Organismus‘ der Herzfrequenz auf physische und psychische Anforderungen angibt.

Durch die Kombination der Messungen von HRV und rCBF sollten die Wechselwirkungen von Gehirn und Herzfrequenz nach Behandlung mit OMT bei PatientInnen mit chronischen unteren Rückenschmerzen untersucht werden.

Folgende Hirnregionen werden bei chronischen Schmerzen aktiviert:

  • Rechte hintere Insula (BA13) 
  • linke anteriore Insel (BA13)
  • bilaterale inferiore parietale Lobulus (S2; BA40) 
  • bilaterale Putamen angegeben

Interessanterweise sind einige dieser Hirnareale auch als Kernregionen der zentralen Kontrolle des ANS bekannt. Cerritelli et. al arbeiteten an der Hypothese, das OMT (verglichen mit einer Scheinbehandlung) eine Abnahme der regionalen Hirndurchblutung in den Regionen der Schmerzmatrix und einen Anstieg der parasympathischen Aktivität bewirken könne. 

Zur Überprüfung dieser Hypothese wurden 32 PatientInnen mit chronischen unteren Rückenschmerzen in eine Interventionsgruppe mit OMT (n=16) und eine Kontrollgruppe (n=16) randomisiert und rCBF sowie HRV wurden zur Beurteilung der Gehirn-Herz-Wechselwirkungen gemessen. 

 

Ergebnisse:

Am Ende der vierwöchigen Studie (1x OMT pro Woche) zeigten PatientInnen aus der Interventionsgruppe einen verminderten regionalen Hirnblutfluss (rCGB) in mehreren Regionen, die zur Schmerzmatrix gehören (linke posteriore Insula, linker anteriorer cingulärer Cortex, linker Thalamus) sowie in sensorischen Regionen, im mittlerem Frontallappen und im linken Cuneus. Darüberhinaus wurde peripher ein autonomer Effekt, gemessen durch eine Veränderung der HRV (speziell bei hohen Frequenzen und dem Skalierungsexponent der detrendierten Fluktuation), festgestellt. 

Besonders bemerkenswert an der durchgeführten Studie ist, dass dies den ersten experimentellen Nachweis für die wechselseitige Vernetzungsreaktion des Gehirns mit dem Herz darstellt und diese Reaktion durch OMT modulierbar ist.

Cerritelli, F., Chiacchiaretta, P., Gambi, F. et al. Osteopathy modulates brain–heart interaction in chronic pain patients: an ASL study. Sci Rep 11, 4556 (2021). 

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