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Das Modell der sieben natürlichen Körperhaltungen ist auf Erkenntnisse der Evolutions- und Entwicklungsbiologie zurückzuführen. Menschliche Bewegungsmöglichkeiten ist von vielen Faktoren beeinflusst. Ein wesentlicher Einfluss ist das Zusammenspiel von Muskeln, Bändern, Knochen und Faszien mit den zugehörigen Nerven, Blut- und Lymphgefäßen. Ein gutes Zusammenspiel der genannten Strukturen setzt gesunde Bewegungsmuster voraus. Diese stehen im Kontext zum Lebensstil des Patienten.

Faszienketten verlaufen von oben nach unten im Körper, außen und innen, sowie vorne, hinten, seitlich und spiralförmig.

Die Faszienketten verfügen über wichtige Kreuzpunkte. Auch die Sinnesorgane beeinflussen und werden durch fasziale Spannungen beeinflusst.

Beispielsweise bedingt sich der muskuloskelettale Tonus in der Vorzeit von Jägern und Sammlern aus den Bewegungen ihres Lebensalltags heraus. Diese Bewegungsmuster haben sich über Millionen von Jahren entwickelt. Erst in den letzten Jahrhunderten hat sich unsere Art und Weise uns zu bewegen extrem verändert. Noch nie in der Evolution haben wir beispielsweise ein so sesshaftes Leben geführt. Die sitzende Lebensweise ist dabei sogar einer der Hauptfaktoren, der in einer Vielzahl von Zivilisationskrankheiten mitbeteiligt ist. Dabei geht es hier nicht nur um Beschwerden des Bewegungsapparates. Die Symptome reichen weit über Rückenschmerzen hinaus.

Auch die Art des Sitzens ist ein wichtiger Faktor. Der Stuhl und die Couch ist meist Inbegriff von falschem Sitzen und auch von zu langer Immobilität. Diese ungünstigen Einflüsse beginnen meist schon in der Kindheit bzw. in der Schulzeit und begleiten uns in der Regel unser gesamtes Leben – im Beruf und auch Zuhause.

Einige Ratschläge sind einfach umzusetzen

  • Setzen Sie sich eher auf den Boden als auf Stühle oder auf die Couch. Dabei ist das Variieren von Sitzhaltung ausdrücklich gewünscht. Wechseln Sie die Sitzhaltung, sobald es unbequem wird.  
  • Das Aufrichten vom Boden ist eine wichtige Bewegungssequenz für uns Menschen, um Gesundheit für unseren Körper zu erhalten und wieder zu erlangen. 
  • Aus evolutionärer Sicht haben wir einen Großteil unseres Lebens auf nackten Füßen verbracht. Auch der direkte Kontakt mit den Füßen zum Boden ist für die Gesunderhaltung und Gesundung nicht nur der Füße hilfreich. 

Sieben natürliche Sitzhaltungen

Der Osteopath Philip Beach beschreibt sieben Sitzhaltungen, die schon seit Beginn der Menschheit ausgeübt worden sein soll. Diese sechs Sitzhaltungen sollte jeder Mensch einnehmen können.

Falls eine oder einige dieser Sitzhaltungen nicht, oder nur zum Teil, eingenommen werden können, ist es sinnvoll diese Haltung regelmäßig, das heißt täglich für etwa 5 Minuten, zu üben. Der Übungsreiz ist dabei nur gering und sollte keinesfalls Schmerzen machen. Es ist die Regelmäßigkeit der Ausübung der Sitzhaltung, die eine normale fasziale Beweglichkeit wieder ermöglichen wird.

1. Mit gestreckten Beinen auf dem Gesäß leicht nach vorne gekippt sitzen

Wenn das noch nicht klappt, dann kann ein Kissen mit soviel Höhe unter das Gesäß gelegt werden, damit eine entspannte Kippung nach vorne erreicht wird:

2. Im Schneidersitz sitzen

Dabei sollten die Knie entspannt auf den Füßen aufliegen.
Wenn diese keinen Kontakt zu den Füßen haben, dann erstens ein Kissen unter das Gesäß legen, sodass das Becken ungefähr so hoch ist wie die Knie. Zweitens die Knie mit Kissen unterlagern, sodass die Knie von den Kissen gehalten werden, ohne das sich die inneren Oberschenkelmuskeln anspannen müssen:

Mit der Zeit, wenn mehr Beweglichkeit in den Hüften entsteht und die Knie stärker Richtung Füße absinken, kann die Höhe der Kissen vermindert werden.

3. 90/90 Sitzhaltung

Hier sollte der hintere Fuß gestreckt sein und die Ferse Kontakt mit dem Gesäß haben. Gleichzeitig sollten beide Sitzbeine Kontakt zum Boden haben und ein Sitzen ohne Abstützung mit den Armen möglich sein.
Wenn dies noch nicht erreicht wird, kann ein Kissen unter das Gesäß der Gegenseite gelegt werden, sodass die Wirbelsäule sich gerade aufrichten kann.

Wenn im Laufe der Zeit die Sitzbeine näher zum Boden gelangen und der hintere Fuß näher zum Gesäß kommt, kann die Kissenunterlagerung vermindert werden.

4. Der halbe Lotus

Ein Fuß unter einem Oberschenkel, der andere Fuß auf dem anderen Oberschenkel.
Wenn dies noch überhaupt noch nicht möglich ist, dann zunächst die zwei vorherigen Sitzhaltungen eine Zeitlang ausführen. Zunächst kann ein Kissen unter das Gesäß gelegt werden. Zur Hilfe kann auch das Knie etwas unterlagert werden.

In jedem Fall sollte in dieser Sitzhaltung keine Schmerzen im Knie entstehen.

5. Auf den Fersen sitzen

Dabei ist die Wirbelsäule aufgerichtet und nicht nach vorne gebeugt. Die Füße liegen gerade, parallel zueinander. Außerdem sollten die Fußgelenke schmerzfrei sein. Wenn dies noch nicht möglich ist und die Wirbelsäule nicht entspannt aufgerichtet werden kann, ist es möglich ein Kissen zwischen Fersen und Gesäß zu legen.

6. Auf den Fersen mit aufgestellten Zehen sitzen

Dies sollte entspannt möglich sein. Ansonsten kann ein Kissen zur Unterstützung zwischen Gesäß und Füße gelegt werden.

7. In der Hocke sitzen

Dabei behält die Ferse Kontakt zum Boden. Und die Füße sind parallel zueinander. Wenn dies noch nicht möglich ist, kann ein zusammengerolltes Handtuch unter die Fersen gelegt werden.
Wenn sich die Muskeln normalisieren, kann die Höhe des zusammengerollten Handtuchs zunehmend vermindert werden.
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