WAS IST KINDEROSTEOPATHIE?

Kinderosteopathie ist die Anwendung osteopathischer Prinzipien, Methoden und Ansätze bei Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern. Diese frühe Zeit ist geprägt von vielen unterschiedlichen Entwicklungen und wesentlichen Zeitfenstern. Auf den Kenntnissen dieser vielschichtigen Dynamiken in der Kindheit sind die Grundlage für eine erfolgreiche Anwendung osteopathischer Techniken und Ansätze.

WANN SOLLTEN ELTERN MIT IHREM BABY/KIND ZUM OSTEOPATHEN?

Unsere Praxis wird zu einem allgemeinen Gesundheitscheck, zur Verbesserung des Wohlbefindens oder aufgrund des Rates von Hebammen, Logopäden oder Ärzten sowie aufgrund spezifischer Befindensstörungen aufgesucht.

WAS ERWARTET SIE UND IHR KIND?

Eine umfassende Anamnese (-> Wikipedia), die auch die Zeit der Schwangerschaft und Geburt mit einschließt, eine tiefgehende osteopathische Untersuchung und darauf aufbauende ganzheitliche sanfte Behandlung des Kindes.

Ein junges Mädchen erhält eine wohltuende Massage in einem Spa in Hamburg.

ANWENDUNGSGEBIETE DER KINDEROSTEOPATHIE

Eltern erscheinen mit ihren Kindern in der Praxis aus zahlreichen Gründen, z.B. bei Asymmetrien des Halses, des Kopfes oder der Wirbelsäule, bei anderen Störungen des Bewegungsapparates, Dreimonatskoliken, Saug- und Schluckstörungen, Schlafstörungen, wiederkehrenden Ohren-, Nasen-, Rachenentzündungen, bei Husten, sowie bei Schmerzen z.B. im Kopf oder anderen Körperregionen, bei Lernstörungen und Verhaltensauffälligkeiten sowie zur Unterstützung des Wachstums z.B. des Muskelsystems und des Kiefers.

KINDEROSTEOPATHIE IN DER SCHWANGERSCHAFT

Eine osteopathische Behandlung möchte die schwangere Frau in Ihrem Wohlbefinden unterstützen und stärken, mögliche Schmerzen lindern oder auflösen, die Entwicklung des ungeborenen Kindes bestmöglich unterstützen sowie auf die Geburt vorbereiten, letzteres z.B. um die Beckenbeweglichkeit zu verbessern oder eine gute Geburtslage zu fördern. Die Behandlung wird auf die Bedürfnisse in jedem Trimester der Schwangerschaft abgestimmt.

Eine schwangere Frau, die eine Sportosteopathie-Behandlung erhält, während sie mit Handschuhen auf einem Bett liegt.

UNSERE ERFOLGE UND ERFAHRUNGEN IM BEREICH DER KINDEROSTEOPATHIE

Torsten Liem hat 2005 eine Lehrklinik zur Behandlung von Kindern gegründet, publizierte drei Lehrbücher und zahlreiche Artikel sowie Studien zur Kinderosteopathie. Liem ist international in der Lehre tätig und publiziert neueste Erkenntnisse in seinem Gesundheitsblog. Darüber hinaus wurde Torsten Liem 2004 beauftragt, den ersten europäischen akademischen Masterstudiengang für pädiatrische Osteopathie zu entwickeln. Er ist außerdem Vorsitzender der Europäischen und Deutschen Gesellschaft für Kinderosteopathie.

Ein kleiner Junge wird auf einem Bett in Hamburg osteopathisch betreut.

UNTERSCHIEDE IN DER BEHANDLUNG VON ERWACHSENEN UND KLEINKINDERN

Grundsätzlich gibt es keine Unterschiede in der Behandlung von Erwachsenen und Kleinkindern. Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder unterscheiden sich jedoch deutlich von einem Erwachsenen. Die Geschehnisse vor, während und unmittelbar nach der Geburt, die enorme Dynamik in der Entwicklung der verschiedenen Gewebe und Organe, der physiologischen Prozesse sowie der sensomotorischen und emotionalen Entwicklung in den ersten Lebensjahren erfordern besondere diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen, Aufmerksamkeit und Schulung des Osteopathen.

Um Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder bestmöglich, verantwortungsbewusst und kompetent behandeln zu können, arbeiten bei uns Osteopathen, die sich speziell in diesen Bereichen im Anschluss an ihre osteopathische Ausbildung weiterbilden.

Torsten Liem entwickelte erstmals für die University of Wales akademische Studiengänge in Kinderosteopathie und publizierte mehrere Lehrbücher sowie Artikel zur Kinderosteopathie.

Der erste Besuch in einer osteopathischen Praxis ist auch der zeitintensivste. Um sich ein gutes Bild vom Zustand eines kleinen Patienten zu machen, sind nicht nur gegenwärtige Problem aufzunehmen. Im Gegenteil, wichtige Informationen ergeben sich aus der Vergangenheit, wie zum Beispiele Ereignisse aus der Schwangerschaft, der Geburt und die ersten Jahre. Das belegen eindeutig Forschungsergebnisse. Das Wissen darum hilft den Osteopathen, Zusammenhänge zu finden, die heute Beschwerden verursachen. In der Osteopathie wird versucht ganzheitlich zu arbeiten.

Bei der Untersuchung wird das Kind je nach Alter zunächst im Stehen, dann im Laufen beobachtet, um dann im Sitzen und im Liegen auf dem Behandlungstisch untersucht zu werden.

Die erste Kontaktaufnahme mit dem Körper des Kindes findet über die entfernte Wahrnehmung seiner Temperatur statt. Eine Temperaturveränderung lässt sich bereits in einer Entfernung von einigen Zentimetern erspüren. Anschließend werden die verschiedenen Gewebsebenen von Haut, Bindegewebe, Organ, Muskeln oder Knochen durch sanfte Berührung ertastet. Ein gesundes Gewebe zeigt eine gute Durchblutung, was sich in einer charakteristischen weichen Qualität widerspiegelt.

Allein durch die Reaktion des Gewebes auf den sanften Druck gewinnen Osteopathen eine Vielzahl von Informationen über die Gewebsversorgung mit Nährstoffen, eine gesunde Funktion der Nerven, geeignete Entschlackung beziehungsweise den Abfluss über das Lymphsystem und die Venen. An Gelenken oder Faszien werden Beweglichkeitstests durchgeführt.

Jedes Gewebe, Knochen, Organe, Muskeln sollten eine gute Beweglichkeit, Elastizität und Eigenbewegung aufweisen, die Osteopathen über ihre Hände versuchen zu befunden. Auch die Eigenbewegung des jeweiligen Gewebes wird untersucht. In der Osteopathie wird mit mehre- ren Rhythmen gearbeitet, nicht nur mit Herzschlag und At- mung. Diese feinen Bewegungen geben Mittels der Befundung dieser Qualitäten versuchen die Osteopathen, Informationen über die selbstregulativen Kräfte und möglichen Belastungen des Körpers zu erhalten.

Alle Informationen aus der Anamnese, der Inspektion, Untersuchung und der osteopathisch spezifischen Berührungen weisen die Richtung, in die die nachfolgende Behandlung dann führt. Wesentlich sind dabei auch die Belastungen innerhalb der Familie, sowie mögliche Indikationen für Ernährungsvorschläge oder Entgiftungstherapien.

Aus der modernen Neurologie wissen wir, dass sich Gedanken und Verhalten der Menschen aus unserem Umfeld in uns reflektieren. Auf die Familie bezogen, erklären Forschungsergebnisse zum Beispiel der Spiegelneurone eine allgemein bekannte Tatsache: Es geht den Kindern stets nur so gut, wie es den Eltern geht. Sind die Eltern gestresst, so werden auch die Kinder nervös. Das beginnt bereits in der Schwangershaft und zeigt sich auch in der Kindheit. Eine Familie bildet immer eine Einheit, und als solche wird sie in der Osteopathie auch behandelt. Für die einzelnen Phasen in der Entwicklung hat das unterschiedliche Konsequenzen für das Kind. Osteopathisch arbeitende Kindertherapeuten behalten deshalb stets auch den Zustand der Eltern im Auge.

Werden Blockaden im Körper befundet, wird versucht zu verstehen, ob diese durch Stürze, Narben oder Krankheiten oder durch Nährstoffmangel oder aufgrund emotionaler Gründe bestehen. Im nächsten Schritt werden einzelne Strukturen identifiziert, die eine eingeschränkte Beweglichkeit oder eingeschränkte Körperrhythmen aufweisen. Die Behandlung kann dann beispielsweise passiv erfolgen, indem Gewebe in eine entspannende Position gebracht werden, um eine bessere Durchblutung zu erhalten. Oder sie kann aktive Techniken notwendig machen, wie sanfte Mobilisationstechniken.

Wichtig ist für Osteopathen außerdem, dass meist weit entfernt von den Regionen, die Symptome aufweisen, die Störungen herrühren können. So kann zum Beispile durch eine Blinddarmnarbe mittels Faszien Verspannungen in die Halswirbelsäule auftreten, die sich in Kopfschmerzen äußern. Zwar könnte man lokal, Beweglichkeitseinschränkungen der Schädelknochen oder der Nackenregion lösen, doch langfristig ist es möglicherweise sinnvoller, auch die Narbe zu behandeln, falls dies möglich ist. Die Hände des Osteopathen lassen sich vom Gewebe leiten. Die Ausbildung dieser Feinfühligkeit widmen sich Osteopathen viele Jahre. Deshalb ist die Erfahrung eines Osteopathen wesentlich, um die vielen möglichen Beziehungsgefüge zu identifzieren, verstehen und angemessen behandeln zu können.

Wesentlich für einen kompetenten Osteopathen ist es, die einzelnen biologischen, neurologische und psychologische Entwicklungsschritte eines Kindes gut zu kennen.

Osteopathen behandeln beispielsweise Stillprobleme, Schlafprobleme, Schiefhals, Verdauungsbeschwerden, Schluckbeschwerden, Lautbildungsstörungen, Konzentrations- oder Lernstörungen, Allergien, wiederkehrende Ohrentzündungen und vieles mehr. Wesentlich ist auch, die Grenzen einer osteopathischen Behandlung beurteilen zu können und in einem guten Netzwerk mit anderen Therapeuten, wie Kinderarzt, Orthopäde, Logopäde, Physio- und Ergotherapeut verbunden zu sein.

Osteopathie Hamburg

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